Ekelfaktor Menstruationstasse

Menstruationstasse – Dein Ernst?

Ein Gespenst geht um in Europa: Die Menstruationstasse erregt die Gemüter.
Die Einen sind froh, mit ihr eine moderne Art der Monatshygiene zu erleben. Aber die Anderen fragen sich: Warum muss ich das Wissen, und überhaupt: eine Menstruationstasse das ist doch widerlich?! Wir wollen der Frage nachgehen, weshalb so viel Unverständnis und Ekel um ein kleines Stück Plastik aufgebauscht werden.

 

Warum wir über die Menstruationstasse informieren

Wir sind keine esoterischen Feministinnen und wollen dir nichts von einer vermeintlichen Heiligkeit deiner Periode erzählen. Uns interessiert vielmehr die Frage, ob hinter dem vermeintlichen Ekel vor der Menstruationstasse nicht ein Ekel vor dem eigenen Körper steckt. Und ob dieser Ekel jemanden von Nutzen ist. Denn es gibt ein riesengroßes Geschäft mit der Monatshygiene. Ein Geschäft, das auf Kaufen und Wegwerfen aufgebaut ist. Ein goldenes Geschäft aus Konsum und Müll. Deshalb gilt für uns: Wir wollen aufklären.

 

Kein Ekel: Dein Körper ist hygienisch, die Menstruationstasse auch

Die Entscheidung für die Menstruationstasse ist eine Entscheidung für deinen Körper. Du wirst durch die Menstruationstasse eher Kontakt mit deinem Blut haben als mit einem Tampon. Du wirst es sehen, und es betrachten können. Du könntest sogar daran riechen, und feststellen, dass es nicht stinkt. Aber was du damit anstellst, ist uns ehrlich gesagt egal. Es ist deine Periode. Aber durch die Benutzung einer Menstruationstasse tust du deiner Scheide etwas Gutes, weil ihre Flora intakt belassen wird. Du tust auch dir etwas Gutes, weil du Geld sparen und unabhängiger durch diese eine Woche gehen kannst. Und durch die Verwendung einer Menstruationstasse schonst du die Umwelt. Bei diesen Vorteilen bleibt für den Ekel doch wirklich kein Platz mehr...

 

Menstruationstassen schärfen den Blick für den eigenen Körper

Du wirst durch eine Menstruationstasse ein bewussteres Körpergefühl entwickeln. Damit musst du klarkommen, damit wirst du klar kommen. Und das hat einen einfachen Grund: Dein Körper ist nichts Widerliches. Widerlich ist nur der Ekel, der einem manchmal noch im Kopf sitzt  mit lieben Grüßen aus den dunklen Jahrhunderten der Vergangenheit, als Spießbürger und Moralapostel Ringelpietz ohne Anfassen spielten. Aber wir leben schließlich im 21. Jahrhundert und es wird Zeit, den Ekel aus unseren Köpfen zu vertreiben, wenn es um so normale Dinge wie die Menstruation geht.

 

Die Menstruation als Zeichen

Der weiblichen Sexualität wurde lange Zeit kein eigenständiger Wert zugestanden, und einziger nicht verhinderbarer Ausdruck der Weiblichkeit war die Periode. Sie wurde zum Kainsmal eines verdorbenen weiblichen Körpers. Im Unwissen über biologische Vorgänge im Allgemeinen, und beeinflusst durch Aberglauben und Unsinn, sah man sie nicht gelassen als das an, was sie ist. Nämlich eine monatliche Blutung. Zeichen der Fruchtbarkeit  und zugleich: ein ziemlich banaler Vorgang. Eigentlich nichts, das groß Rede oder Ekel wert wäre.

 

Die Menstruationstasse: Wider den Ekel-Trick

Diese Zeiten sind für viele endlich überwunden. Aber sie haben Spuren hinterlassen. Der "Mechanismus Ekel" ist nämlich eine Art Schlüssel, um kulturelle und moralische Wertvorstellungen zu verbreiten. Der Blick auf die weibliche Sexualität hat sich seit damals drastisch gewandelt, aber bis der kulturelle Ekel-Reflex endgültig aus den Köpfen verschwindet, um einem entspannten Verhältnis zum eigenen Körper zu weichen, fließt bestimmt noch eine Menge HexenBlutGefahrenSexUndHöllenbrühe ins rote Meer. Sofern sie nicht vorher von einer Menstruationstasse aufgefangen wird.